Energiekonzept / Architektur

In einem von den Bauherren veranstalteten Architektenwettbewerb zum nachhaltigen Bauen überzeugte der junge englische Architekt Martin Pool schon mit seiner ersten Skizze: Auch ein vom klassisch-modernen Bauhaus-Stil und von Erich Mendelsohn inspiriertes Wohn- und Geschäftshaus in innerstädtischer Lage kann durch ein ganzheitlich-energieeffizientes Konzept nahezu Passivhausstandard erreichen, ohne dabei an Design oder Flächennutzung einzubüßen.

Das Besondere am FuturHaus ist sein preisgekröntes Energiekonzept: Optimale Nutzung der Sonnenenergie, innovative Vakuumdämmung, Brunnenkühlung im Sommer, integrierte Be- und Entlüftungmit Wärmerückgewinnung im Winter und Passivhausfenster mit integriertem Sonnenschutz sowie ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk sorgen für besten Wohn- und Arbeitskomfort bei minimalen Energiekosten.

Es ist das erste mehrstöckige Gebäude, das vollständig mit Vakuumisolations-Paneelen (VIP) isoliert wurde. Hierdurch wurde die Nutzfläche des Gebäudes gegenüber konventioneller Wärmedämmung erhöht und eine neue, nachweislich langlebige Anwendung für den Bau entwickelt.

Zudem ist es das erste Gebäude in der Münchner Innenstadt, das trotz verschatteter Lage, verdichteter Bauweise und als freistehender Baukörper dank der oben genannten Komponenten den Ultraniedrigenergiestandard (22 kWh/m²a) erreicht. Durch eine auf dem Gründach und der Südwand konzipierte PV-Solaranlage wird die Energieeffizienz weiter erhöht. In 2021 wurde am Wasseranschluss ein Kalkwandler (Lupus) installiert, der durch elektronische Behandlung die vom harten Münchner Wasser verursachten Kalkablagerungen erheblich reduziert hat. Dem sehr überschaubaren Energieverbrauch des Gerätes (ca. 10 kWh/a) stehen erhebliche Einsparungen durch bessere Wärmeübertragung und weniger Wartungsaufwand gegenüber.

Zunächst als freistehendes Gebäude mit einer geschlossenen Grenzwand auf der Nordseite konzipiert eröffnete es dem Freistaat Bayern als Nachbar die städtebauliche Möglichkeit, durch einen Anbau bis hin zur Pilotystraße das historische Geviert wieder zu schließen. Dieser in 2014/15 realisierteAnbau, bei dem der Erhalt des gewachsene Baumbestands – soweit möglich – erreicht werden konnte, erhöht die Wärmedämmung des Futurhauses weiter und schirmt es zugleich nach Nordwesten gegenüber dem stark befahrenen Altstadtring ab.

Während sich an den Gebäudeecken nach Südosten und Südwesten lange Sichtachsen entlang der Straße und in den Innenhof ergeben, können durch die Besonnung der Gebäudeecken im Winter bis in das Erdgeschoss passive Wärmegewinne realisiert werden. Diese Gelegenheit wurde zum Kern des Entwurfskonzepts gemacht, indem die Gebäudeecken nach Südwesten und Südosten mit großen Fenstern betont und hierher die Haupträume gesetzt wurden, während Treppenhaus und Aufzugsanlagen mittig auf der Nordseite liegen.

Die Ergebnisse sind in dem vom Ingenieurbüro Lackenbauer erstellten  Energieausweis zusammengefasst. Details zu den einzelnen Bausteinen des Energiekonzeptes können den Berichten aus Fach- und Tagespresse entnommen werden.